Bündnis für bezahlbaren Wohnraum (5): Subventionen im Vorschriftendschungel

Ein 14,3 Milliarden-Euro-Paket soll den Bau von Sozialwohnungen attraktiver machen. Bild: PR Große


Mit öffentlichen Förderungen und investiven Impulsen beschäftigt sich das fünfte und letzte Kapitel im Maßnahmenpaket für bezahlbaren Wohnungsbau.

Die Subventionsliste ist lang: Städtebauförderung, vergünstigte Abgabe von öffentlichen Liegenschaften für den Wohnungsbau, Steuervergünstigungen und Abschreibungen im Rahmen der Sozialen Wohnraumförderung sollen den Markt beleben.

Die Förderung beim Aus- und Umbau öffentlicher Gebäude, die Einführung von KfW-Darlehen zur Stärkung des Eigenkapitals für Bauherren mit mittleren Einkommen und vorneweg ein 14,3 Milliarden-Euro Paket als Investorenanreiz für den sozialen Wohnungsbau haben die Bündnis-Experten darüber hinaus für diesen Abschnitt zusammengefasst.

Sogar Förderungen für smart umsetzbare Mietkaufmodelle, Extraversteuerung für ungenutzte, baureife Grundstücke und den Wohnungsbau in Genossenschaftsmodellen nennt das Papier im Abschlusskapitel.

Unsere Kritik: Hinter jedem dieser Vorschläge dürften die bekannten Verwaltungsmonster lauern, die mit Anträgen, Genehmigungen, Auflagen und Normen gefüttert werden müssen.

Weniger Verwaltung jenseits finanzieller Subventionen finden potenzielle Investoren in diesem Kapitel nicht. Auflagenpakete für Schall- und Brandschutz, noch mehr Ökologieoptionen, Schaffung von Barrierefreiheit, Denkmal- und Bestandschutz kosten aber Geld und sorgen für Aufwand.

Ein viel schlankerer Vorschriftenkatalog dürfte helfen, bezahlbaren Wohnraum in großen Dimensionen bauen und anbieten zu können. Das Negativbeispiel Berlin belegt: Volle Fördertöpfe sind sinnlos, wenn der Vorschriftendschungel deren Deckel überwuchert.



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