05/2017 Dem Maler-Handwerk Perspektiven eröffnen

Essen. Wie muss sich das Maler- und Lackiererhandwerk in Deutschland verändern, um die vielfältigen künftigen Herausforderungen meistern zu können? Antwort auf diese Fragen gibt ein gemeinsam von den sieben Fachschulen der Farbtechnik, Oberflächentechnik und Raumgestaltung erarbeitetes Manifest. Ausgehend von seit Jahren stark rückläufigen Bewerberzahlen analysierte der Berufsnachwuchs zusammen mit Ausbildern und Lehrern Ursachen und diskutierte sinnvolle Maßnahmen, die diese Entwicklung stoppen.

Mangelndes gesellschaftliches Ansehen der Berufsgruppe bei jungen Menschen sowie mangelnde Information über Karrierechancen sind nur einige der Gründe, die zu eklatantem Fachkräftemangel und einem Image führen, dass eine Ausbildung als Maler und Lackierer nur wenig attraktiv erscheinen lässt.

Dabei ist das Gegenteil notwendig: Komplexe Aufgaben im Hochbau, nachhaltige Baustoffe, innovative Lösungen und digitalisierte Betriebsprozesse erfordern ein hohes Maß an technischem Wissen und Können und setzen ausgeprägte Fähigkeiten zur Kommunikation voraus. Schlüsselqualifikationen und Soft Skills sind in der Branche gefragter denn je.

Diesen Herausforderungen stellen sich die sieben deutschen Fachschulen – mit geschärften Profilen und zeitgemäßen Lerninhalten und Lehrstrukturen. Von Bedeutung sind zudem ein partnerschaftlicher Umgang von SchülerInnen und LehrerInnen sowie die Förderung von Transparenz bei der Notenvergabe.

Die Positionsbestimmung entstand im Ergebnis der ersten deutschen Fachschultage, die im Herbst 2016 in Fulda stattfanden. Gut einhundert FachschülerInnen debattierten mit ihren LehrerInnen und hochkarätiger Unterstützung aus der Wissenschaft die gesellschaftliche Entwicklung, den eigenen Anspruch und die erlebte Realität in Aus- und Weiterbildung. Selbstkritisch wurden betriebliche Praxis sowie die schulische Bildung reflektiert.

Das Manifest wagt einen Blick in die Zukunft des deutschen Maler- und Lackierergewerbes und zeigt Perspektiven für eine attraktive Branche auf, die Bereitschaft zur Veränderung aufbringen muss.

Tagung und Manifest konnten mit Unterstützung der gemeinnützigen Sto-Stiftung realisiert werden. Die Broschüre steht unter www.sto-stiftung.de zum Download bereit.

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