07/2023 Konsequent nachhaltig bauen ohne Mehraufwand

Berlin, August 2023, Roth-Massivhaus, das inhabergeführte Familienunternehmen, steht seit über zehn Jahren für wohngesundes und nachhaltiges Bauen in Berlin und Brandenburg. Günter Beierke, Baubiologe im Unternehmen, und Enrico Roth, geschäftsführender Gesellschafter, schildern im Interview, wie sie ihre Philosophie konsequent weiterentwickeln.

Herr Roth, seit fast 25 Jahren erfüllen Sie Bauherrenfamilien den Traum von den eigenen vier Wänden. Roth-Massivhaus baut wohngesund und nachhaltig. Was bedeutet das?

Enrico Roth (ER): Als Unternehmer kann ich nur das anbieten, wovon ich selbst überzeugt bin. Wohngesundheit und Nachhaltigkeit sind bei uns keine Floskeln, sondern gelebte Praxis. Bereits 2013, als das Thema fast niemanden interessierte, haben wir das wohngesunde Bauen bei uns etabliert. In den letzten zehn Jahren lag unser besonderes Augenmerk auf Energieeinsparungen und der Verwendung nachhaltiger Materialien. Das Resultat? Seit 2021 ist bei uns der Energie-Effizienzstandard 40 EE als Qualitätsniveau Standard etabliert. Unsere Ein- und Zweifamilienhäuser vereinen zeitlose Eleganz mit modernem Komfort. Sie sind zugleich umweltbewusst gestaltet. Das ist unser Beitrag für umweltfreundliches und zukunftsfähiges Bauen.

Herr Beierke, Sie sind der Spezialist für Wohngesundheit im Hause Roth. Nun der Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Worin liegt der Unterschied?

Günter Beierke (GB): Beim nachhaltigen Bauen ist das Thema Wohngesundheit einer der wichtigsten Aspekte. Dies erkennt man daran, dass die Regularien in dem sog. Kriterien-Steckbrief „Innenraumhygiene“ sehr, sehr strenge Vorgaben geben. Beim nachhaltigen Bauen kommen zusätzlich die Auswirkungen und Bewertungen des Gebäudes auf unsere Umwelt hinzu. Beispielsweise wird der CO2-Fußabdruck für die Erstellung und die Nutzung genauestens ermittelt. Nachhaltigkeit beim Hausbau bedeutet auch Transparenz für die Bauherrn. Nach der Übergabe erhalten die Bauherren eine umfangreiche Dokumentation aller Maßnahmen, aller am Bau beteiligten Personen, sämtliche Messergebnisse usw. gebündelt in einer Bauakte. Da wir das Thema Wohngesundheit schon seit 2013 umsetzen, war eine Umstellung hin zur nachhaltigen Bauweise nur eine Konsequenz unserer Arbeit der letzten zehn Jahre.

ER: Wir haben uns mehr als ein Jahr intensiv mit den Vorgaben des nachhaltigen Bauens und den Anforderungen des QNG-Siegels beschäftigt und festgestellt, dass eine Umstellung vom wohngesunden zum nachhaltigen Bauen nur geringe Änderungen in unseren Abläufen verursacht. Schnell wurde klar: Das wird unser neuer Standard. Das Allerbeste: unsere Häuser werden dadurch nicht teurer. Als positiven Nebeneffekt konnten wir die Auditoren-Kosten, welche für eine Förderung notwendig sind, auf fast ein Drittel senken.

Nachhaltige Wohngebäude, KfW-Förderung, Klimaziele der Bundesregierung – das kann für Bauherren und Bauausführende schnell unübersichtlich werden…

GB: An diesem Punkt möchten wir bei Roth ansetzen. Das Thema Nachhaltigkeit ist aktuell vor allem mit großer Unsicherheit besetzt. Unsere Kunden bringen vereinzelt Sorgen mit in die Beratungsgespräche. Zum einen hinsichtlich potenziell steigender Kosten und zum anderen vor der Flut der zu erbringenden Nachweise, die belegen, dass materialgetreu auch dieses und jenes Produkt verwendet wurde, um die geforderten Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen. Hier bringen wir Licht ins Dunkel.

Denn nachhaltiges Bauen beginnt mit dem ersten Schritt der Planung. Wir müssen Bauherren, unsere Haus-Berater und Handwerker von Anfang an ins Boot holen. Nachhaltigkeit darf keinen erheblichen Mehraufwand für alle Beteiligten bedeuten. Durch gezielte Schulungsmaßnahmen haben wir es geschafft, dass Nachhaltigkeit im Hausbau bei uns zum Standard geworden ist.

Nachhaltigkeit ist bei Roth kein Etikett. Welche Garantie geben Sie Ihren Bauherrenfamilien?

ER: Wir garantieren unseren Bauherren schriftlich, dass die Ausführung des Hauses inkl. der Erfüllung aller Anforderungen gemäß dem QNG-Siegel (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude) erfolgt.

Wie gut informiert sind Ihre Bauherrenfamilien bereits in puncto Nachhaltigkeit?

GB: Das Bewusstsein ist in den letzten Jahren gewachsen und erfreulich viele Menschen machen sich mehr Gedanken über nachhaltige Bau- und Wohnkonzepte. Die Verfügbarkeit von Informationen über ökologische und energieeffiziente Baumaterialien, Technologien und Bauprozesse hat sich verbessert, was dazu beiträgt, dass Bauherrenfamilien besser informiert sind. Hier setzen wir mit unserer Beratung an und geben Entscheidungshilfen, damit der erste Schritt vor dem zweiten gegangen wird.

Nachhaltig Bauen ohne Mehraufwand – wie setzen Sie dies bei Roth um?

ER: Nachhaltiges Bauen ist Teamwork. Unser Konzept bringt alle Beteiligten im Planungs- und Bauprozess von Anfang zusammen. So wissen wir bei allen unseren Baustellen schon im Vorfeld, wie hoch der Grad der Erfüllung der Anforderung ist. Diese Vorgehensweise macht die Umsetzung deutlich einfacher und vermeidet Mehrkosten.

Zehn Jahre weiter gedacht - wie sieht das Bauen der Zukunft für Sie aus?

GB: Das Bauwesen wird sich immer mehr von einem linearen Modell hin zu echter Kreislaufwirtschaft entwickeln, bei der Materialien, Produkte und Komponenten wiederverwendet und recycelt werden, um Abfall zu minimieren und die Lebensdauer von Gebäuden zu verlängern. Zukünftig wird weniger geklebt, sondern mehr mit demontierbaren Verbindungen gearbeitet werden, um den Grad der Recycling-Fähigkeit zu erhöhen. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels werden wir uns alle auch stärker mit klimaangepasster Architektur beschäftigen müssen.

ER: Nachhaltiges Bauen ist kein Luxus mehr, sondern Normalität für jedermann.

Zeichen: 5.680