03/2023 Eigenheimbau: Wir brauchen Verlässlichkeit - keine Gespensterdebatten!

Millionen Menschen in Deutschland träumen vom Wohneigentum. Denn die eigenen vier Wände sind gelebte Freiheit, sichere Altersvorsorge und bieten Unabhängigkeit von steigenden Mieten. Gerade angesichts von Schlagzeilen wie „Mietpreisexplosion in den Städten“ und massivem Wohnraummangel bietet dieses Wohnraumsegment das momentan beste Wohnraumangebot für Familien.

Doch mitten in ein ohnehin schon schwieriges Umfeld aus Zinswende, steigenden Energiekosten und Fachkräftemangel brach die aktuelle Bundesbauministerin jüngst mal wieder eine Gespensterdebatte vom Zaun: die angeblich mangelnde Sinnhaftigkeit des Eigenheimbaus.

In Anbetracht der gesellschaftlichen Wünsche und dem demografischen Bedarf an nachhaltigen Wohnungsbaulösungen ist diese Scheindiskussion gleichermaßen ideologisch verbrämt wie realitätsfern.

Alle unsere neu gebauten Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser sind durchweg zertifiziert nachhaltig und klimafreundlich ausgeführt. Die Erzeugung und Integration erneuerbarer Energien ist im Neubau inzwischen Selbstverständlichkeit: Wir bauen heute schon Häuser, die nahe an der Energieautarkie liegen. Es wäre schön, wenn die Politik das angesichts von 400.000 versprochenen Wohneinheiten pro Jahr auch behaupten könnte. Denn der Gebäudebestand, so wichtig er unzweifelhaft ist, lässt sich kaum derart ertüchtigen.

Unsere fast 25 Jahre Erfahrung in der Region Berlin/Brandenburg belegen zudem den positiven Einfluss des Eigenheimbaus auf den Mietwohnungsmarkt. Jedes Ein- oder Mehrfamilienhaus, das wir in den Randlagen von Ballungszentren bauen, schafft freie Wohnungen in der City. Der scheinbare Widerspruch von Einfamilienhaus und Mehrgeschossbau bleibt politisch konstruiert. Das beweist Berlin seit Jahrzehnten eindrücklich – schließlich bilden Mahlsdorf, Biesdorf und Kaulsdorf Europas größte zusammenhängende Einfamilienhaussiedlung. Und das in Sichtweite zu Großwohnsiedlungen wie Marzahn oder Hellersdorf. Stadtplanerisch und infrastrukturell stehen sie nicht im Widerspruch.

Auch der immer wieder angeführte Vorwurf der Zersiedelung ganzer Regionen hält dem Realitätscheck einfach nicht Stand: Alle Eigenheimvorhaben werden verantwortungsvoll in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen geplant. Die wissen genau, was vor Ort gebraucht wird. Verkehrsführung, ÖPNV, Infrastruktur und Pendlerströme stehen dabei immer im Fokus. Potsdam, Falkensee oder Buch machen es doch vor – mit guter ÖPNV-Anbindung muss der Weg zur Arbeit nicht mit dem Auto zurückgelegt werden.

In Zeiten von Home-Office und politisch ausdrücklich gewünschtem Mehrgenerationenwohnen ist der Eigenheimbau in den Randlagen von Großstädten sogar der perfekte Lösungsansatz, um vorhandene Verkehrsinfrastruktur nachhaltig zu entlasten.

Und ein wichtiges Argument für das Einfamilienhaus lässt die Bundesbauministerin sogar ganz außen vor: Die Investition in die eigenen vier Wänden bleibt die mit Abstand beste Anlageform für die Altersvorsorge.

Anstelle von pauschaler Kritik an der Wohnform und politischem Verbotsduktus wünsche ich mir im Sinne der Wohnungswirtschaft, der Bauherren und ihrer Familien sogar noch viel mehr Unterstützung für solche privaten Bauvorhaben.

Wir brauchen jetzt eine verlässliche, auskömmliche und nachhaltige Förderung von energieeffizientem Neubau. Nur wenn hier Planungssicherheit besteht, kriegen wir den Dreiklang von Eigentumsbildung, Klimaschutz und bezahlbaren Mieten im Sinne einer nachhaltigen Wohnraumentwicklung für die Familien in unserer Gesellschaft realisiert.