20/2019 Nachhaltiges Wohnen im Alter mit modernster Technik | KfW-Effizienzhausstandard 40 Plus

Nachhaltigkeit gepaart mit hohem Komfort und einer nachweislichen Energieersparnis waren die Treiber, die Bauherren aus dem bayerischen Marktheidenfeld dazu bewogen haben, ein altersgerechtes und mit aktuellster Smart-Home-Technik ausgestattetes Effizienzhaus 40 Plus für die zweite Lebenshälfte zu bauen.

„Wir haben uns bewusst dazu entschlossen, beim Bau auf Materialien und Hersteller aus Deutschland, und speziell auch aus der nahen Region, zu setzen. Wer nachhaltig baut, sollte auch die Transportwege beachten“, erklärt der Bauherr.

Das Einfamilienhaus in Marktheidenfeld wurde in Massivbauweise mit perlitverfüllten Poroton-Ziegeln (T7-P) errichtet. Mit der excellenten Wärmeleitzahl von 0,07 W/(m²K) bildet der Poroton-Ziegel die Grundlage für die solide Gebäudehülle, erfüllt die strengen Anforderungen von KfW-Effizienzhäusern mit Leichtigkeit und macht eine zusätzliche Dämmung überflüssig.

Poroton-Ziegel weisen nicht nur hervorragende Eigenschaften in Statik, Schall- und Brandschutz auf, sondern sorgen für ein wohngesundes Raumklima und überzeugen durch eine tadellose Energiebilanz in der Herstellung, denn der T7-P wird klimaneutral produziert.

„Die Basis für eine klimaneutrale Ziegelproduktion ist entsprechend unserer Drei-Säulen-Strategie zuallererst das Einsparen von Energie überall dort, wo es möglich ist, sowie die Vermeidung von Emissionen. Zusätzlich setzen wir bei der Produktion unserer Ziegel auf erneuerbare Energien. Die verbliebenen CO2-Mengen, die trotz aller Maßnahmen noch anfallen, gleichen wir dann im dritten Schritt durch die Unterstützung zertifizierter Klimaschutzprojekte in anderen Regionen der Welt aus“, erklärt dazu Poroton Geschäftsführer Clemens Kuhlemann.

Aufgelockerter Kubus mit großer Fensterfront

Das Besondere am Neubau des Einfamilienhauses ist die hohe energetische Effizienz. „Unser Haus ist der Beweis dafür, dass man ein energiesparendes Gebäude mit hohem Komfort bauen kann, dem man den Öko-Touch aber nicht ansieht“, erklärt der Bauherr. Die Architektur des Hauses ist modern und schlicht in der Form eines aufgelockerten Kubus. Die Fassadengestaltung zur Straßenseite ist bewusst reduziert. Sie öffnet sich zur Südseite mit einer großen Fensterfront zum Garten mit Terrasse. Das Haus besteht aus zwei Geschossen die barrierearm gestaltet sind.

Intelligentes Haus mit neuster Technik

Frei nach dem Motto „Use what you consult“ hat der als Energieberater tätige Bauherr tief in die Trickkiste gegriffen und sein Haus mit modernster Technik ausgestattet. Zur Anlage gehören unter anderem eine thermische Green-Code-Akustikdecke, die gleich vier Funktionen erfüllt: Sie heizt, kühlt, puffert Energie und verbessert die Raumakustik. Damit alle Funktionen der Decke reibungslos arbeiten, ist die KNX-Steuerung der Smart-Home-Anlage per Internet mit lokalen Wetterportalen verlinkt, die aktuelle Daten an den Homeserver senden. „Ziel ist es, dass sich das Haus auf die Umwelt und seine Bewohner einstellt“, erklärt der Bauherr. Konkret heißt das: Ist eine Hitzewelle im Anmarsch, beginnt die Anlage das Haus rechtzeitig zu kühlen, steht Frost an, springt die in die Decke eingebaute Heizung an. Zusätzlich sorgt die Steuerung dafür, dass die Pufferfunktion der Decke im Heiz- oder Kühlfall Energie für ca. vierzehn Tage speichert, um erneuerbare Energien dann nutzen zu können wenn diese zur Verfügung stehen.

Eine Regenwasserzisterne und eine Grauwasseranlage sorgen für den sparsamen Verbrauch von Trinkwasser.

Spezielle PVT-Kollektoren, die auf dem Dach des Hauses und der Garage angebracht wurden, produzieren zum einen Strom, dienen aber auch zur Warmwasserproduktion über Solarthermie. Hinzu gesellt sich eine Sole-Wärmepumpe mit drei 70 Meter tiefen Bohrungen. „Mein Haus zeigt das technisch machbare“, so formuliert es der Bauherr zufrieden.

Eigenheim als Forschungsprojekt

Um die Effizienz der Smart-Home-Geräte optimal auszusteuern, wird das Haus zum Forschungsobjekt. Mitarbeiter der Technischen Hochschule Ingolstadt führen ein Monitoring des Speichers der Akustikdecke durch. Ziel ist es, das Zukunftsthema Speicherung zu optimieren. Parallel dazu wurde das Gebäude im Rahmen einer Dissertation an der TU Wien simuliert, die Ergebnisse vom ICP Zürich validiert.

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