27/2018 Gold geholt mit Mörtel und Kelle

Berlin, Oktober 2018 (PRG) – Bei den EuroSkills 2018, den Europameisterschaften der Berufe, startete Christoph Rapp (21) aus Schemmerhofen (Baden-Württemberg) eigentlich nur mit dem Ziel, sein Bestes zu geben. Umso größer war die Freude darüber, dass sein Bestes zum Sieg führte: In Budapest holte er Gold für das ZDB-Nationalteam der Maurer, das von der Deutschen Poroton seit 2016 mit Material- und Trikotsponsoring sowie Öffentlichkeitsarbeit unterstützt wird. Clemens Kuhlemann, Geschäftsführer der Deutschen Poroton, betont die Bedeutung dieser Förderung: „Wir brauchen Kompetenz am Bau – jetzt und in Zukunft.“

Christoph, wie fühlt es sich an, der beste Maurer in Europa zu sein?

Christoph Rapp: Einfach großartig! Es ist etwas ganz Besonderes, wenn dir alle zujubeln. Die EuroSkills waren ein tolles Erlebnis, bei dem ich viele Menschen kennengelernt habe.

An dem zuvor bekannten Werkstück dürfen im Wettbewerb bis zu 30 Prozent Änderungen vorgenommen werden – wie hat sich das ausgewirkt?

Christoph Rapp: Es lief alles super – besser als im Training. Die kleineren Änderungen im Wettbewerb waren in puncto Zeichnen und Schneiden sogar zu unserem Vorteil. Beispielsweise mussten die Steine beim Rundbogen des Modells der Budapester Kettenbrücke nicht mehr hervorstehen. In der Pause konnte ich mir außerdem einige Tipps von meinem Trainer Jannes Wulfes holen, der an den WorldSkills 2017 teilgenommen hat.

Wie haben sich die anderen Teilnehmer geschlagen? Hast du großen Zeitdruck verspürt?

Christoph Rapp: Ich habe bei den anderen Maurern gar nicht so genau hingeschaut und lieber nur meine Aufgaben im Blick gehabt. Es macht unnötig nervös, wenn man sieht, wie weit die anderen schon sind. Mit der Zeit bin ich gut klar gekommen. Wir hatten ja insgesamt 18 Stunden, verteilt auf drei Tage, zur Verfügung. Am ersten Tag war schon etwas Nervosität dabei, aber da waren alle langsam. Am zweiten Tag habe ich richtig aufgeholt, sodass ich am dritten Tag ganz entspannt arbeiten konnte.

Wie bist du mit der Lautstärke und den vielen Zuschauern zurecht gekommen?

Christoph Rapp: Eigentlich sehr gut. Ich habe mit Lärmschutz-Kopfhörern und zusätzlich Ohrstöpseln gearbeitet – da ist absolute Ruhe. Ich habe mich ganz konzentrieren können und versucht, so entspannt wie möglich zu mauern. Anscheinend habe ich alles richtig gemacht! (lacht)

Wie geht es für dich jetzt weiter? Hast du Lust, an den WorldSkills 2019 teilzunehmen?

Christoph Rapp: Ich schaue erst einmal, welche neuen Talente bei der deutschen Meisterschaft im November dabei sind. Außerdem muss ich jetzt wieder im Alltag ankommen, denn ich absolviere ja zur Zeit die Technikerschule. Mein nächstes Ziel ist es, diese erfolgreich abzuschließen.

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