09/2021 „Der Bayerische Staatsdirigismus mit seiner einseitigen Holzbauförderung ist nicht zukunftstauglich“

Schwaig, August 2021 (PRG) – Sebastian Körber (FDP) besuchte Bayerns größten Kalksandsteinanbieter Zapf Daigfuss in Schwaig b. Nürnberg, um sich mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Hannes Zapf über innovative Entwicklungsprojekte und aktuelle Forschungsaktivitäten der Mauersteinindustrie in Bayern auszutauschen.

Dr. Zapf gab einen Einblick in die Produktion des ältesten Kalksandstein-Unternehmens der Welt und die Herstellung der ersten Recycling-Kalksandsteine aus einem Gebäudeabbruch in Nürnberg. In einem aktuellen Forschungsprojekt u. a. am Privathaus der Familie Zapf wird derzeit wissenschaftlich untersucht, wie viel CO2 in den 117 Jahre alten Wänden gespeichert wurde. Der CO2-Speichereffekt ergibt sich aus Rückbindefähigkeit des Bindemittels Kalk. Je größer die Oberfläche des unverputzten Mauerwerks, desto größer die eingelagerte Menge an CO2 über den gesamten Lebenszyklus. Durch den neuen Recycling-Kalksandstein kann das im Kalksandstein des Abbruchgebäudes gebundene CO2 im Neubau für weitere 80 Jahre weitergebunden bleiben. Die Rekarbonisierung wird bei der Entwicklung neuer Kalksandstein-Produkte in Zukunft eine größere Rolle spielen.

„Unsere Aktivitäten in Forschung und Entwicklung sind ein wesentlicher Beitrag, um sicherzustellen, dass die bayerische Kalksandsteinindustrie zukunftsfähige Mauersteine für das klimafreundliche und kostengünstige Bauen anbieten kann. Mauersteine sind mit einem Marktanteil von 70 Prozent auch in Bayern der Baustoff für den dringend benötigten bezahlbaren Wohnungsbau“, so Dr. Zapf.

Einseitige Holz-Baustoff-Förderung ist der falsche Weg

Das Bauen mit Holz sei in den letzten Monaten fast unbezahlbar geworden und Bauholz kaum noch verfügbar. Zudem werde Holz für den Wohnungsbau aus dem Ausland importiert, was aufgrund der langen Transportwege hohe CO2-Emissionen verursacht. Kalksandstein hingegen besteht zu 100 Prozent aus heimischen Rohstoffen, ist unabhängig von internationalen Lieferketten, preisstabil und jederzeit verfügbar.

Sebastian Körber plädiert deshalb dafür, die Innovationsfähigkeit der deutschen Mauersteinindustrie für den kostengünstigen Wohnungsbau durch Förderprojekte zu stärken, statt wie Ministerpräsident Markus Söder einseitig auf den Holzbau zu setzen.

Die weitere Industrialisierung des Waldes sei der falsche Weg und als Übergang zu einem CO2 neutralen Bauen eine teure Bauweise. Zudem sei Holz nicht robust genug, um vor Hitzeperioden und Flutszenarien zu schützen, wie wir sie derzeit erleben.

„Die Bayerische Regierung ist mit ihrem Staatsdirigismus für einseitige Holzbauvorschriften nicht zukunftstauglich. Bauherren, Planer und Kommunen können selbst am besten entscheiden, was für das jeweilige Bauvorhaben der geeignetste Baustoff ist“, so Körber, der auch als Architekt tätig ist.

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Über die DGfM: Als Dachverband vertritt die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) die politischen, wirtschaftlichen und technischen Interessen der Mauerstein erzeugenden Industrie, die einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaftet. Im Bereich der Normung wirkt die DGfM an der Ausarbeitung nationaler und europäischer Richtlinien mit. Ein weiterer Schwerpunkt des Verbandes ist die Förderung des Wohnungsbaus, der in Deutschland zu über 70 Prozent mit Mauerwerk errichtet wird. Im Wohnungsbau sichert die Bauweise Mauerwerk 413.000 Arbeitsplätze und trägt zu einer jährlichen Wertschöpfung von 40 Milliarden Euro bei.