04/2021 Generationswechsel im Thinktank des Mauerwerksbaus

Bild: PR-Agentur Große

Prof. Dr.-Ing. Eric Brehm ist neuer Vorstandsvorsitzender des Deutschen Ausschusses für Mauerwerk. Er wird unterstützt von Dieter Heller (Geschäftsführer des Bundesverbandes Leichtbeton e.V.) und Dr.-Ing. Sebastian Pohl (Geschäftsführender Gesellschafter der Life Cycle Engineering Experts GmbH). Der Vorsitzende und seine Stellvertreter wurden am 29.6.2021 einstimmig vom Präsidium gewählt. Prof. Brehm löst Dr. Ronald Rast ab, der den DAfM seit der Gründung im Jahr 2018 in der ersten satzungsgemäßen Wahlperiode geleitet und gemeinsam mit seinen Stellvertretern, Herrn Prof. Carl-Alexander Graubner und Herrn Michael Hölker, sowie dem Team der DAfM-Geschäftsstelle auf- und ausgebaut hat. Unter der Führung von Rast hat sich der Ausschuss als anerkanntes Kompetenzzentrum etabliert, das mit praxisorientierten Richtlinien und Publikationen das fachliche Fundament für den Mauerwerksbau von morgen schafft. „Ich danke Herrn Dr. Rast für seine großartige Arbeit, an die ich anknüpfen und den DAfM mit eigenen Impulsen weiterentwickeln möchte“, so Brehm.

Mauerwerk aus allen Perspektiven

Prof. Dr.-Ing. Eric Brehm ist in Wirtschaft, Lehre und Forschung gleichermaßen zu Hause und kennt den Mauerwerksbau aus unterschiedlichen Perspektiven. Als geschäftsführender Gesellschafter der BREHM Bauconsult GmbH leitet er ein Büro für Tragwerksplanung. Parallel dazu ist Brehm ordentlicher Professor für Massivbau an der Fakultät für Architektur und Bauwesen der Hochschule Karlsruhe. Darüber hinaus gehört er zum Leitungsteam der Forschungsgruppe "Robotik und Autonome Systeme" (iRAS), die u.a. robotergestützte Lösungen für den Mauerwerksbau entwickelt.

Zusätzlich ist er in nationalen und internationalen Normungsausschüssen und Organisationen vertreten, u.a. als Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Initiative für Praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen e.V. (PRB). Parallel dazu ist er Herausgeber des Mauerwerk-Kalenders.

Fokus auf Zukunftsthemen

Ausdrückliches Ziel der neuen DAfM-Spitze ist es, das Themenspektrum von klassisch konstruktiven Fragestellungen in Richtung gesellschaftlich relevanter Zukunftsthemen zu erweitern. „30 Prozent der CO2-Emissionen, 40 Prozent des Energieverbrauchs und 50 Prozent des Müllaufkommens gehen auf den Bau von Gebäuden zurück. Daraus resultiert eine besondere Verantwortung für die gesamte Baubranche, der wir uns engagiert stellen. Mit dem im DAfM konzentrierten Know-how wollen wir Antworten auf die Herausforderungen von morgen geben“, betont Brehm.

Mauerwerk 5.0 und Urban Mining

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sollen im Fokus künftiger Forschungsaktivitäten stehen. Unter dem Titel Mauerwerk 5.0 will man bereits laufende Projekte zu Robotik und 3D-Druck aktiv vorantreiben. Im Themenfeld Kreislaufwirtschaft/ Recycling/ Ressourceneffizienz sind Modellprojekte zu Urban Mining und zirkulären Mauerwerks-konstruktionen geplant. Im Hinblick auf die zu erwartende Bauwende in der kommenden Legislaturperiode will der DAfM gemeinsam mit anderen Institutionen wie der DGNB, dem BBSR, dem BiRN sowie dem NaWoh weiterführende Vorschläge für eine vereinfachte Nachhaltigkeitsbewertung erarbeiten.

Networking und Innovationen

Um sich als Innovationsmotor der Kalksandstein-, Leichtbeton-, Porenbeton- und Ziegelindustrie zu positionieren, ist die Gründung von ZIM-Netzwerken geplant. Gemeinsam mit Partnern aus Mittelstand, Industrie, Forschung und Lehre will der DAfM Forschungsprojekte in den Themenfeldern Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und nachhaltiges Bauen mit Mauerwerk initiieren. Durch Beratungsdienstleitungen zu komplexen Fragestellungen rund um den Mauerwerksbau soll die Attraktivität über die eigentliche Kernzielgruppe hinaus erhöht werden. Zudem will man mit Themen wie Bauphysik, Fassade, Gestaltung, Sanierung und Denkmalschutz den Kreis potenzieller Mitglieder erweitern.

Zeichen: 3.557