Zwillingsturm treibt Züge auf die schiefe Bahn

Bis zum August 2023 gilt Pendelverkehr auf der U-Bahnlinie 2 unterm Alexanderplatz. Bild: canvas/ gettyimages/ gaiamoments


An normalen Tagen nutzen 90.000 Fahrgäste die U-Bahn-Linie 2 unter dem Berliner Alexanderplatz. Zu Stoßzeiten fahren die Züge hier alle drei bis fünf Minuten. Eine ausgehobene Fundamentgrube am nur wenige Meter entfernten Hochhaus-Projekt machte die Tunnelwand instabil und verschob das Gleisbett.

Seit Oktober des vergangenen Jahres ist eines der Gleise gesperrt und mindestens bis August 2023 gilt hier der viertelstündige Pendeltakt. Rund die Hälfte aller Fahrgäste meidet derzeit die Strecke und muss Umwege in Kauf nehmen.

Für rund zehn Millionen Euro sollen die Schäden in den kommenden Monaten beseitigt werden. Die Kosten für die notwendige Betonunterspritzung trägt der Hochhaus-Investor Covivio. Auch die täglich fälligen Entschädigungszahlungen an die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im fünfstelligen Euro-Bereich werden das ursprünglich mit 580 Millionen Euro kalkulierte Projekt deutlich verteuern.

Mehr Infos zum Zwillingsturmprojekt gibt es hier.

Bei diesem Planungspfusch erinnern wir uns auch an die Forderung der Bundesregierung nach Bauen im Bestand und Flächenverdichtung in den deutschen City-Lagen. Leider wird die kosten- und planungsintensive Komplexität solcher Projekte oftmals unterschätzt. Auch bei weniger prominenten Bauprojekten dürfte neuer bezahlbarer Wohnraum auch in kleineren City-Lagen unter nur annähernd ähnlichen Umständen kaum realisierbar sein.


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