Strom aus dem Betonakku?

Akustikelemente, hergestellt auf Pflanzenbasis. Foto: Promo/Foresta

Wissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology (MIT) arbeiten derzeit an einer Technik, die Strom in Beton speichertt. Der dort forschende deutsche Professor für Bauingenieurwesen, Franz-Josef Ulm verspricht sogar eine schon bald marktreife Lösung.

Kern der Technik sind "Superkondensatoren", die mit alltäglichen Zutaten und in großen Mengen herstellbar sind: Mit Ruß, Wasser und Zement mischt und konstruiert das MIT-Team einen Baustoff, der auch als komplexes Kondensatornetzwerk genutzt werden kann.

Betonwände als Stromspeicher?

Energie, die man über Solar- oder Windanlagen gewinnt, könnte mit diesem Material in Gebäudehüllen eines Hauses gespeichert und in der Nacht - wenn keine Energie erzeugt wird - in das Stromnetzwerk abgegeben werden. Derzeit experimentiert das Forschungsteam mit so gefertigten Zementsteinen, deren elektrische Eigenschaften einer Zwölf-Volt-Autobatterie entsprechen. Einzelne solcher Kondensatoren-Blocks ließen sich in Zukunft zu Akku-Kraftpaketen addieren.

Energiestreifen aus Kondensatorbeton?

Professor Ulm nennt diverse andere Anwendungen, für die der neue Energiebaustoff verwendet werden könnte. Denkbar wären Straßenbeläge, die man mit dem neuen Baustoff gestalten könnte und das induktive Laden von Elektro-Autos ermöglichten — eine Voraussetzung für den Traum vom Strom tanken während der Fahrt.


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