Planungsjahrzehnte am Pankower Tor – Krieger und die Kröten

<br> Investor und Möbelhaus-Chef Kurt Krieger bei einem Planungstermin im Jahr 2017. Bild: Stefan Bartylla


Nur wenige hundert Meter Luftlinie von unseren Büros entfernt, liegt der ehemalige Pankower Güterbahnhof. 1997 stillgelegt warten fast 50 Hektar innerstädtischer Lage seit mehr als 25 Jahren auf eine sinnvolle Nachnutzung. Der Berliner Möbelhaus-König Kurt Krieger (u.a. Möbel Höffner) hatte die Fläche im Jahr 2010 erworben und möchte auf dem Gelände investieren. Sein ursprünglicher Deal: „Ich organisiere und finanziere hier den Quartiersbau, wenn ich gleichzeitig zwei große Einzelhandelsstandorte am Platz eröffnen darf.“ Auf dem Areal soll ein Stadtquartier mit 2.000 Wohnungen, Schulen und Kitas, Parkanlage und Stadthaus entstehen.

Ergebnisse unzähliger Workshops, Bürgerbeteiligungen, Masterpläne, Preisgerichte und Verkehrsszenarien beschäftigen Bezirk und Land bereits seit Jahrzehnten. Im August 2021 war der Architektenwettbewerb entschieden, im Februar 2022 wurde der Masterplan präsentiert.

Eigentlich sollte für das Projekt mit dem Volumen von einer Milliarde Euro in 2024 endlich Baustart sein. Bis die Kreuzkröte und die Zauneidechse ins Spiel kamen. Letztere sollten auf dem Gelände selbst umgesiedelt werden. Eine Umsiedlung der rund 480 Kreuzkröten ins benachbarte Brandenburg, sei hingegen aus „aus naturschutzfachlicher Sicht umstritten“, so der klagende NABU. Perspektive: Baustart ist zumindest fraglich.


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