Brandneues Kraftwerk - aber ohne Optionen

Gerade mal zwei Jahre alt ist das Heizkraftwerk Marzahn, das mit Erdgas betrieben wird. Symbolbild: Jevtic /Getty Images


Die Notwendigkeit zur Energiewende ist in aller Munde, ebenso wie die Abkehr von (russischem) Erdgas. Doch welche Konsequenz das im großindustriellen Maßstab hat, zeigt das Beispiel Heizkraftwerk Berlin-Marzahn. Seit gerade mal zwei Jahren neu am Netz liefert die 325 Millionen Euro teure Anlage Strom und Wärme für 150.000 Wohnungen im Berliner Osten. Brennstoff? Erdgas.

Wer nun glaubt, dass dieses hochmoderne Vattenfall-Projekt auch auf die Nutzung von alternativen Energieträgern konzipiert wurde, irrt. Über eine schriftliche Anfrage der SPD-Fraktion Berliner Abgeordnetenhaus informierte Vattenfall zu den Details.
Der Einsatz von Wasserstoff wurde zum Zeitpunkt der Planung explizit nicht in Betracht gezogen, da man damals keine Technologie für eine garantierte Wasserstoff-Nutzung kannte, erklären die Verantwortlichen.

Eine nachträgliche Umrüstung der Anlage bis zu einem Wasserstoffanteil von rund 30 Prozent sei technisch zwar möglich, aber eine „Umsetzung (…) an diesem Standort erst im Jahr 2036 (sic!) geplant!“

Immerhin - auf Basis der gesammelten Betriebserfahrungen an anderen Kraftwerken plane der Konzern am Standort Marzahn aber bereits in den kommenden Jahren einen Wärmespeicher zu errichten. Damit könne überschüssiger Strom für die Marathonaufgabe Wärmewende zwischengespeichert werden


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