Mietkosten 2023: Große Nachfrage trifft kleines Angebot.

<br> Laut Pestel-Studie könnten am Ende des Jahres 700.000 Wohnungen in Deutschland fehlen. Bild: Claudius Pflug


Kaum zu glauben: Die Kaufpreise für Wohnimmobilien sind im vergangenen Jahr erstmals seit mehr als einer Dekade wieder gefallen. Von dieser Trendwende werden aber Mieter auch im Jahr 2023 nicht profitieren. 4,8 Prozent Preisanstieg bei Neuvertragsmieten notierte der Verband der Pfandbriefbanken im Herbst 2022 gegenüber dem Vorjahr. Grund für die Preissteigerungen ist die riesige Nachfrage nach Mietwohnungen, die auf einen dramatischen Mangel an bezahlbaren Objekten trifft. Mit steigenden Kreditzinsen und hohen Baukosten können sich zudem viele Menschen kein Wohneigentum mehr leisten. Sie treten von geplanten Bauprojekten zurück und sind auf den Mietwohnungsmarkt angewiesen.

Steigende Bevölkerungszahlen, tatsächlich sinkende Neubauquoten und eine Nachfrageverschiebung vom Kaufen zum Mieten lassen die Preise für Bestands- und Neumieten auch 2023 stark ansteigen, sagen Experten der DZ BANK AG vor allem für deutsche Ballungsgebiete voraus. Explodierende Nebenkosten für Heizöl, Strom oder Gas steigern die finanziellen Belastungen für viele Mieter noch einmal zusätzlich.

Fazit: Die Entwicklung im Mietwohnungsmarkt könnte sich 2023 zu einem ernsthaften gesellschaftlichen Problem entwickeln: Nach einer aktuellen Studie des Pestel Institut werden in Deutschland Ende des Jahres 700.000 Wohnungen fehlen. Zum Vergleich: Diese Lücke entspricht in etwa dem Wohnungsbestand von Köln.


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