Die Investitionsbereitschaft sinkt immer tiefer

Baustelle in Bernau nördlich bei Berlin. Der GdW prognostiziert, dass 2023 bundesweit 240.000 Wohnungen und im Folgejahr 214.000 Wohnungen fertiggestellt werden. Weit entfernt vom Wohnungsbauziel der Bundesregierung – 400.000 Wohnungen pro Jahr. Foto: Dietmar Puttins

Ernst bilanzierte Axel Gedaschko am 3. Juli die Situation der sozial orientierten Wohnungs- undImmobilienwirtschaft für 2022/23 vor der Presse. „Die Dramatik ist kaum noch zu überbieten“, so der Präsident des GdW bundesverband deutscher wohnungs-und immobilienunternehmer e.V-. Es müsse an vielen Stellschrauben gedreht werden.

Dazu zählt er vorrangig das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Der GdW fordert den Gesetzgeber auf, es für Vermieter, Mieter und alle Bürger praktikabel, bezahlbar und sozial gerecht zu gestalten. Das GEG müsse mit funktionierender Fördersystematik, dem Wärmeplanungsgesetz und der Wärmelieferverordnung verabschiedet werden. Andernfalls würden teure Fehlentscheidungen auf Seiten der Bürger gefördert.

Zwei Drittel seiner Mitglieder erwarten eine deutliche Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Inflation, Zins- und Preis-Anstieg setzen ihnen zu. 2023, so der GdW-Präsident, „werden unsere Neubau-Investitionen mit -19,4 Prozent regelrecht abstürzen.“ Der GdW prognostiziert, dass 2023 bundesweit 240.000 Wohnungen und im Folgejahr nur noch 214.000 Wohnungen fertiggestellt werden.

Nicht besser sieht es bei den GdW-Fertigstellungen für 2023 aus: -24 Prozent. Hauptgrund: Im Vergleich zu 2021 lässt sich heute für das gleiche Geld nur noch etwas mehr als die Hälfte der Wohnungen bauen.

Zuwanderung erhöht den Wohnungsbedarf

Gleichzeitig nehmen Leerstände ab und hohe Energiepreise verteuern das Wohnen signifikant. Die Regierung, sagt Gedaschko, müsse alles dafür tun, dass Energiekosten und die Energiewende für die Bürger bezahlbar bleiben. Zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums schlägt der GdW vor, bei der Fördermittelvergabe Mieter und Vermieter privaten Wohnungseigentümern gleichzustellen. Wohnimmobilien muss man verlässlich finanzieren können. Es brauche Steueranreize und die Deregulierung von Bauvorschriften. Das Mietrecht dürfe nicht weiter verschärft werden.

Sonst stagnierten Sanierung und Neubau.


Mehr Infos zum Thema Wohnungsbau finden Sie auf unserer Website auch hier

Nachhaltige Bestandsentwicklung

Podcast-Reihe mit dem Titel "Die Stadt für Morgen"

Gebäude aus Mauerwerk sind dauerhafte CO2-Speicher

Wie das Traumhaus finanzierbar bleibt