Chancen am Bau - Drei Mann, ein Drucker und das Haus der Zukunft?

<br> Die Wandstruktur des Beckumer "Druckerhauses" ist dreischalig konstruiert. Foto: Peri


Im westfälischen Beckum befindet sich ein Bauprojekt, das der gesamten Baubranche eine Lösung gegen den akuten Personalmangel aufzeigen könnte. In einer Gesamtdruckzeit von genau 100 Stunden hat dort eine 3D-Print-Anlage im vergangenen Jahr ein zweigeschossiges Einfamilienhaus gefertigt - vor Ort wurde das Projekt mit den rund 160 Quadratmetern Wohnfläche von gerade mal drei Bauarbeitern betreut.

„Der in Beckum verwendete Drucker ist ein Portaldrucker, dessen Druckkopf sich über drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen bewegt“, erklärte Fabian Meyer-Brötz, Leiter 3D Construction Printing des Konstrukteurspezialisten PERI 3D Construction gegenüber dem Fachportal Bauhandwerk das Fertigungsverfahren.

Alle fünfzehn Minuten trug die Maschine eine jeweils zwei Zentimeter hohe Materialschicht mit dem speziellen Zementmörtel vom Typ „i.tech 3D“ aus der Produktion von HeidelbergCement Deutschland auf.

Das Haus selbst ist aus dreischaligen Wänden aufgebaut, deren Hohlräume mit Dämmstoff verfüllt wurden. Leitungen, Anschlüsse für Wasser, Strom usw. wurden bereits während des Druckvorgangs berücksichtigt. „Der Konstruktionspreis liegt in etwa noch rund 15 Prozent über den Baukosten einer konventionellen Konstruktion“, erläuterte MENSE - KORTE_ Waldemar Korte, Gesellschafter des ausführenden Mense-Korte ingenieure+architekten den aktuellen Kostenrahmen des Verfahrens.

Das Pilotprojekt als Ergänzung zu herkömmlichen Verfahren im Wohnungsbau ist vielversprechend.

Wie sich die Methode bei beengten Baustellen-Verhältnissen oder Witterungseinflüssen wie Starkregen oder Hitze bewährt, werden die Auswertungen weiterer solcher Projekte zeigen müssen.



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