Bündnis für bezahlbaren Wohnraum: (Bau)-Land gewinnen

Die Abkehr vom Höchstpreisprinzip zugunsten einer sozial und ökologisch ausgerichteten Konzeptvergabe ist eine wichtige Maßgabe des Bündnisses. Foto: PR Große


Im dritten Kapitel des Maßnahmepakets beschreibt das Bündnis für bezahlbaren Wohnungsbau wie die Bundesregierung urbane Baulandreserven für die proklamierte Wohnbauoffensive gewinnen und den Bauherren anbieten möchte.

Unter dem Titel „Nachhaltige Bodenpolitik und Baulandmobilisierung“ wird die Abkehr vom Höchstpreisprinzip zugunsten einer sozial und ökologisch ausgerichteten Konzeptvergabe formuliert.

Mit Bürgerbeteiligungen bei Wohnungsbauvorhaben, Grundstücksvergaben in Erbbaupacht und transparenten digitalen Angeboten in den Potenzial- und Brachflächenkatastern möchte das Bündnis grundlegende Weichen stellen, um kommunale Baulandstrategien transparenter und mit sozialen Schwerpunkten zu ermöglichen.

Baugenehmigungen sollen befristet werden, um verstärkt den Spekulationen mit Baulandressourcen entgegenzuwirken. Vorhandene Flächenpotenziale im Umland von Großstädten und größeren Gemeinden sollen darüber hinaus gezielt durch den Ausbau regionaler Verkehrsinfrastruktur – insbesondere des ÖPNV – erschlossen werden.

Nach einem Jahrzehnt Hochkonjunktur, das mit historisch niedrigen Zinsen enorme privatwirtschaftliche Investitionen für den Grundstückserwerb in Deutschland möglich machte, verspäten sich die im Papier geforderten Konzeptverfahren zur Baulandvergabe zumindest für deutsche Großstädte wahrscheinlich um Jahre.

Nur noch mit viel bürokratischem und juristischem Regelierungsbedarf und finanziellem Aufwand dürften soziale oder ökologisch ausgerichtete Baulandstrategien an geeigneten Orten realistisch umsetzbar sein. Der Einleitungssatz zu diesem Kapitel könnte vor diesem Hintergrund durchaus mit Wehmut gedeutet werden: „Boden ist ein besonderes, knappes Gut und nicht vermehrbar.“



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