Bauoffensive: Gute Noten - schlechte Quoten

<br> Destatis meldet einen dramatischen Rückgang zu Zahlen im Eigenheimbau für das Jahr 2023. Bild: Canvas


Mit der Zielsetzung, in den kommenden Jahren jeweils 400.000 neue Wohnungen in Deutschland zu bauen, war die Bundesregierung in das Kalenderjahr 2022 gestartet. Die aktuelle Inventur des Statistischen Bundesamtes fällt jetzt ernüchternd aus: Von Januar bis Oktober wurde der Bau von gerade mal 297.453 Wohnungen genehmigt. Damit wird die avisierte Marke auch für das kommende Jahr wohl deutlich verfehlt werden.

In der eigenen Bewertung wies das Bauministerium Anfang Dezember noch auf ihre guten Ergebnisse hin: Wohngeldreformen, Förderkulissen, Planungsbeschleunigungen und die bereitgestellten 14,5 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau hätten das „Jahr ohne Durchatmen“ gefüllt, heißt es im Pressepapier aus dem Hause Geywitz. Während eine neunseitige Tabelle unter dem Titel „Aktiv für das Zuhause – 365-Tage-Bilanz des BMWSB“ die Botschaft „Mission erfüllt!“ vermittelt, sprechen die Statistiken eine andere Sprache.

Ein dickes Minus im Eigenheimbau von bis zu 15 Prozent vermeldet destatis. Die Gründe werden aber nicht in der Ukraine gesucht. Dieser dramatische Rückgang lässt sich klar auf die Einstellung des Baukindergeldes im März 2022 zurückführen. Nach vorherigem Genehmigungsplus startete danach die Talfahrt. Fazit: Die Bundesregierung sollte sich endlich weniger auf die Erreichung von Verhandlungszielen, sondern auf die Bereitstellung direkter Anreize für den Wohnungsbau fokussieren. Mit dem Baukindergeld hat das ganz gut geklappt. Wie wäre es mit einem Comeback?



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