Baukosten eindämmen mit einfacheren Gesetzen, Regeln und Normen

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Bezahlbare Wohnungen neu zu bauen, ist zurzeit sehr schwierig. Zu bedeutenden Hemmnissen zählen bekanntlich hohe Baupreise, Baulandpreise, teurere Planungs-, Beratungsleistungen und Technische Gebäudeausrüstungen. Doch was treibt die Kosten? Und wie ließen sie sich in Zukunft begrenzen?

Dem geht die Studie zu „Maßnahmen für kostengünstigen – nachhaltigen Wohnraum“ des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) nach. Die Autoren erfassten, analysierten und bewerteten die wichtigsten Forschungen zu baukostenrelevanten Themen im Zeitraum von 2004 bis 2020.

Ihr Befund: Deutliche Senkungen der Baukosten scheinen unter den aktuellen rechtlichen und wohnungswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Dynamiken kaum möglich. Das Ziel laute deshalb: Weitere Kostensteigerungen eindämmen und begrenzen!

Was also müssen Bund, Länder und Kommunen unternehmen, um bezahlbare Wohnungen im Neubau und im Bestand zu schaffen und zu erhalten?

Ein Handlungsfeld sehen die Autoren in der Anpassung, Harmonisierung und Vereinfachung von Gesetzen und Regelwerken. Denn die Forschung benennt Ansatzpunkte, Maßnahmen und Instrumente unter Verweis auf das Baugesetzbuch, das Bauordnungsrecht, das Normenwesen und auf Qualitätsstandards im Bauwesen. Als Bereiche mit Einsparpotenzial gelten vor allem Schallschutz, Brandschutz, Barrierefreiheit, Energieeffizienz und Stellplatzverordnungen. Auch die Stellplatzanzahl pro Wohneinheit werde seit Jahren als Kostentreiber diskutiert, so die Autoren. Ihr Beispiel: 2014 machten die Baukosten für einen Stellplatz im Mietwohnungsbau durchschnittlich 9,3 % der Gesamtbaukosten aus. Und wer Stellplätze nicht errichtet, muss hohe Ablösesummen zahlen.

Was meinen Sie: Sollten Stellplatz-Vorgaben geändert werden oder gar entfallen?



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